Acht Monate bis zur fertigen Fabrik

BAYREUTH
von Frank Schmälzle
Nordbayerischer Kurier

MTS_Spatenstich

Spatenstich für moderne Turbinenschaufelfabrik soll Initialzündung für Sondergebiet Neue Materialien sein.

Gestern war Spatenstich, am 1. November schon soll die Produktion von Turbinenschaufeln für Kraftwerke starten: MTS Deutschland baut eines der weltweiten modernsten Werke in Bayreuth. 70 Mitarbeiter sollen hier beschäftigt werden, die Investitionssumme liegt bei 25 Millionen Euro.

Christian Michaelsen, Geschäftsführer der MTS Deutschland und auch der schweizerischen Muttergesellschaft Advanced Aerofil Technologies mit Sitz in Zürich, nannte den Spatenstich gestern einen Aufbruch. Drei Jahre lang habe man die Fabrik geplant, dabei immer auch die Entwicklung am Technologiestandort Bayreuth beobachtet. Jetzt werden in nur acht Monaten greifbare Fakten geschaffen. Natürlich habe man auch andere Standorte für eine der weltweit modernsten Turbinenschaufelfabriken geprüft, so Michaelsen auf KURIER-Fragen. Sein Unternehmen und auch die US-amerikanischen KO-Investoren hätten am Ende aber “die sehr guten Bayreuther Synergien” überzeugt. “Forschung, Arbeitskräfte, Lokalität und die außergewöhnlich gute Zusammenarbeit mit der Stadt, den Wirtschaftskammern und der Agentur für Arbeit – in Bayreuth hat alles gepasst”, so Michaelsen. 20 Mitarbeiter hat MTS Deutschland bereits eingestellt – ausgewählt wurden diese bei einem gemeinsam mit der Arbeitsagentur organisierten Workshop. In Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer für Oberfranken hat das Unternehmen ein auf seine Bedürfnisse zugeschnittenes Qualifizierungsprogramm aufgelegt.

Chance für Bayreuth

Oberbürgermeister Dr. Michael Hohl bezeichnete die erste Neuansiedlung eines werkstoffgetriebenen Unternehmens in Bayreuth einen “extrem wichtigen Schritt für den Hightech-Standort Bayreuth”. Er sei beeindruckt, wie strategisch und zielgerichtet MTS das Projekt vorbereitet habe. Für Bayreuth biete dies die Möglichkeit, sich in der Region und darüber hinaus als Ansiedlungsstandort zu empfehlen. Die Genehmigungsverfahren für eine Fabrik, wie MTS sie baut, nannte Hohl anspruchsvoll. “Wir haben uns trotz solcher Hürden vorgenommen, mit dem Zeitplan des Bauherren Schritt zu halten.” Diese Art von Verwaltungskompetenz werde dazu beitragen das bereits vorhandene, klare technische Profil der Neue Materialien Bayreuth GmbH noch besser wirtschaftlich zu nutzen. “Die Idee geht auf, das Areal hier in Wolfsbach genutzt”, so Hohl. Die MTS-Ansiedlung sei ein elementarer Schritt zum Technologiehügel, der für Bayreuth wohl bald schon ähnliche Bedeutung haben werde “wie andere wichtige Hügel dieser Stadt”, so Hohl in Anspielung auf die Bayreuther Festspiele. Das Grundstück in unmittelbarer Nähe zum Kompetenzzentrum Neue Materialien, auf dem die Fabrik mit 3800 Quadratmeter Geschossfläche entsteht, ist 10400 Quadratmeter groß. Platz für eine Erweiterung ist vorhanden. Geplant haben das Gebäude die Bayreuther Architekten Ellmer & Ellmer.

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